Baum des Jahres
2024 Die echte Mehlbeere
Baum des Jahres 2024 - Die echte Mehlbeere ( Sorbus aria)
Die Mehlbeere gehört, als eine der vier in Thüringen heimischen Arten, zur Familie der Sorbus-Arten. Dazu gehören weiterhin Eberesche, Elsbeere und Speierling.
Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erreicht in Thüringen seine Nordostgrenze. Es erstreckt sich in seiner Nord-Süd-Ausdehnung von Südengland bis zur nordafrikanischen Mittelmeerküste sowie in seiner Ost-West-Ausdehnung von den Balkanstaaten bis Nordspanien. Dabei kommt die Mehlbeere allerdings nie in Reinbeständen vor, sondern lediglich als Mischbaumart.
Aus waldbaulicher Sicht ist diese Baumart so interessant, da sie auch in Zeiten des Klimawandels als trockenhitzeertragende Mischbaumart für den Aufbau und Erhalt weiterhin klimaresilienter Wälder geeignet ist.
Bei der Mehlbeere handelt es sich um eine konkurrenzschwache Pionierbaumart, die langsam zu einem ca. 10 bis 15 m hohen Baum heranwächst. Sie kann ein maximales Alter von ca. 200 Jahren erreichen. Die Mehlbeere wächst bevorzugt auf trockenen, kalkreichen Hangschuttböden und ist aufgrund ihres Herzwurzelsystems eine sturmstabile Baumart. Die Mehlbeere bietet dadurch vielseitige Schutzfunktionen: als Vorwald für andere Baumarten, als Windschutzpflanzung oder auch als Erosionsschutz an Steilhanglagen.
Das Holz der Mehlbeere besteht aus einem rötlichbraunen Kern, welcher von einem breiten hellgelben Splint umgeben ist. Die Verwendung ist besonders durch die geringen Stammdimensionen in seiner technischen Verwendbarkeit eingeschränkt. Jedoch ist es aufgrund seiner guten Eigenschaften (zäh, biegsam, elastisch und dennoch fest) als Fassdaubenholz geeignet und wird auch gern
für den Bau von Musikinstrumenten genutzt.
Diese Informationen wurden Im Rahmen eines forstlichen Praktikums eines Auszubildenden erarbeitet.
Fotos (2) Peter Nörr
2025 Die nordamerikanische Roteiche
Baum des Jahres 2025 – Die Roteiche (Quercus rubra) bearbeitet C. Nixdorf
Die aus Nordamerika stammende bis zu 35m hoch werdende Roteiche ist von der „Baum des Jahres- Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ zum Baum des Jahres gewählt worden.
Inzwischen ist diese Baumart eine feste Größe in der Forstwirtschaft geworden, kam sie doch eigentlich im 17. Jahrhundert als Zierbaum von Nordamerika nach Europa.
Im Herbst präsentiert sich die Roteiche in ihrer schönsten Pracht: große, spitze Blätter- deshalb auch amerikanische Spitzeiche genannt- färben sich im Herbst tiefrot.
Somit unterscheidet sie sich von den aus Europa stammenden Eichenarten, der Stiel-& Traubeneiche, welche ihre Blätter in ein grüngelb bis goldbraun färben.
Die Roteiche zeigt sich in ihrer Vegetationsphase aktiver, sie treibt früh aus und beendet ihr Wachstum spät im Jahr. Dadurch resultieren lange Wachstumsphasen mit einer guten Wuchsleistung. Sie wird als schnellwachsende und - was in nächster Zukunft wichtiger erscheinen wird- klimaresistente Lichtbaumart, wirtschaftlich gesehen, immer interessanter.
Flächenmäßig ist die Roteiche die bedeutendste eingeführte Laubbaumart.
Das Holz der Roteiche weist im Kern ebenfalls eine rötliche Färbung auf, wird als Bau- und Konstruktionsholz verwendet. Es ist in seiner Biege- und Druckfestigkeit hier sogar den einheimischen Arten überlegen. Auch nicht zu verachten ist die Verwendung als Furnierholz.
©FNR/ Kühling © Magnus Binnerstam
Textquelle: www.wald.fnr.de/ baum-des-Jahres-2025